Was ist der Bianchi Cup
Bianchi Cup
Bianchi Cup
Der Name Bianchi Cup stammt vom Initiator dieses Wettkampfprogrammes John E. Bianchi. Der Bianchi Cup entstand in den USA mit dem Ziel ein anspruchsvolles Wettkampfprogramm für Top Schützen in den USA und weltweit anzubieten. Er wurde als nationale Meisterschaft erstmals 1979 im Green Valey Club Columbia Missouri ausgetragen. Mittlerweile ist der NRA Bianchi Cup der Höhepunkt bei internationalen Schießsportveranstaltungen in den USA.
Das Wettkampfprogramm besteht aus vier Matches, dem practical event, dem barricade event, dem falling plate event und dem moving target event. Geschossen wird mit Pistole oder Revolver, wobei die verwendete Munition einen Mindestfaktor erfüllen muss. Die überwiegende Anzahl der Schützen benutzt entweder die 9 mm oder 38 spezial Munition. Darüber hinaus kann der Wettkampf als Kleinkaliberversion durchgeführt werden.
Das Wettkampfprogramm besteht aus 192 Schuss, 48 Schuss für jedes Match. Ziele ist es das Zentrum der speziellen Bianchi Scheibe (bzw. der Fallplatte) zu treffen, wenn möglich das X (die Innenzehn).
Die Abläufe differieren ja nach Match und stellen jeweils ganz unterschiedliche Anforderungen an den Schützen.
Geschossen wird auf unterschiedlichen Distanzen (10 bis 50 yards/Meter), in unterschiedlichen Positionen (stehend frei, stehend angestrichen, liegend) und mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten (zwischen 3 und 15 Sekunden). Daneben wird eine Stage mit der „schlechten Hand“ geschossen, was für jeden Schützen eine echte Herausforderung darstellt.
Geschossen wird in unterschiedlichen Waffengattungen und Wertungsklassen (siehe unten)
Praktical Event
Dieses Match ist unterteilt in vier Stages. Jede Stage hat drei Schußsequenzen mit insgesamt 12 Schuss. Die Entfernungen der einzelnen Stages betragen 10, 15, 25 und 50 yards/Meter. Von der 10 yards/Meter Linie darf nur stehend frei geschossen werden. Von der 15, 25 und 50 yards/Meter Linie darf neben der stehend freien Position auch liegend geschossen werden. Die Ausgangsposition ist jeweils stehend, wobei die Hände über Schulterhöhe zu halten sind. Geschossen wird jeweils auf Zwei Scheiben.
10 yards/Meter:
15 yards/Meter:
25 yards/Meter:
50 yards/Meter:
Barricade Event
Dieses Match ist unterteilt in vier Stages. Jede Stage hat zwei Schußsequenzen mit insgesamt 12 Schuss. Die Entfernungen der einzelnen Stages betragen 10, 15, 25 und 35 yards/Meter. Geschossen wird ausschließlich stehend, die Barricade darf benutzt werden. Mit Ausnahme der offenen Waffengattung „Open“ darf die Waffe die Barricade nicht berühren. Geschossen wird auf jeweils zwei Scheiben, einmal rechts und einmal links an der Barrikade vorbei.
10 yards/Meter: 6 Schuss in 6 Sekunden, 2 Durchgänge
15 yards/Meter: 6 Schuss in 7 Sekunden, 2 Durchgänge
25 yards/Meter: 6 Schuss in 8 Sekunden, 2 Durchgänge
35 yards/Meter: 6 Schuss in 9 Sekunden, 2 Durchgänge
Moving Target Event
Dieses Match ist auch unterteilt in vier Stages. Jede Stage hat zwei Schußsequenzen mit insgesamt 12 Schuss. Die Entfernungen der einzelnen Stages betragen 10, 15, 20 und 25 yards/Meter. Jede Stage wird stehend freihändig geschossen.
Die Scheibe bewegt sich auf einer Lichtung von 18 m mit einer Geschwindigkeit von 3 Meter die Sekunde, also innerhalb von 6 Sekunden über die Lichtung, einmal von rechts nach links und einmal von links nach rechts. Insgesamt sind 48 Schuss wie folgt abzugeben.
10 yards/Meter: 6 Schuss in 6 Sekunden, 2 Durchgänge
15 yards/Meter: 6 Schuss in 6 Sekunden, 2 Durchgänge
20 yards/Meter: 3 Schuss in 6 Sekunden, 4 Durchgänge
25 yards/Meter: 3 Schuss in 6 Sekunden, 4 Durchgänge
Falling Plate Event
Dieses Match ist wiederum unterteilt in vier Stages. Jede Stage hat zwei Schußsequenzen mit insgesamt 12 Schuss. Die Entfernungen der einzelnen Stages betragen 10, 15, 20 und 25 yards/Meter. Es wird jeweils auf 6 Stahlplatten mit einem Durchmesser von 8“ geschossen. Die 10 yards/Meter Poistion muss stehend frei geschossen werden. Die restlichen Positionen können wahlweise auch im liegenden Anschlag geschossen werden.
10 yards/Meter: 6 Schuss in 6 Sekunden, 2 Durchgänge
15 yards/Meter: 6 Schuss in 7 Sekunden, 2 Durchgänge
20 yards/Meter: 6 Schuss in 8 Sekunden, 4 Durchgänge
25 yards/Meter: 6 Schuss in 9 Sekunden, 4 Durchgänge
Offene Klasse:
Hier ist fast alles an Veränderungen erlaubt. In jedem Fall müssen aber die Werksseitigen Sicherheitseinrichtungen vorhanden und funktionstüchtig sein.
Open Modified:
Hier ist auch fast alles erlaubt mit Ausnahme seitlicher Flügel die zum Anschlagen an die Barrikade dienen.
Metallic Klasse:
Hierunter fallen Pistolen oder Revolver, die ausschließlich eine offene Visierung bestehend aus Kimme und Korn haben. Auch hier darf nicht an der Barrikade angeschlagen werden.
Production Klasse:
Hierunter fallen alle Pistolen und Revolver, die einen unveränderten werksseitigen Zustand haben, eine Sicherung (Pistolen), ausschließlich eine offene Visierung bestehend aus Kimme und Korn haben und bestimmte Abzugsgewichte und Lauflängen nicht überschreiten. Da der erste Schuss immer auch mit der Pistole im double action Modus geschossen wird kommen reine single action Waffen nicht in Frage.
Kleinkaliber Offene Klasse
siehe Offene Klasse, nur das hier ausschließlich mit der Munition .22 lfb geschossen wird.
Kleinkaliber Metallic Klasse
siehe Metallic Klasse, nur das hier ausschließlich mit der Munition .22 lfb geschossen wird.
Je nach Größe des Wettkampfes und der Standkapazität können die unterschiedlichen Klassen als Wettkampf angeboten werden. Jeder Schütze darf in allen Klassen starten, jedoch bei einem Wettkampf nur jeweils in einmal. Darüber hinaus können in der Ausschreibung des Wettkampfes verschiedene Kombinationswertungen vom Waffengattungen ausgeschrieben werden.
Wertungsklassen
Unclassified | UC | Schütze im ersten Wettkampf |
Marksman | MM | 1 - 1535 |
Sharpshooter | SS | 1536 - 1727 |
Expert | EX | 1728 - 1842 |
Master | MA | 1843 - 1900 |
High Master | HM | 1901 - 1920 |
Im ersten Wettkampf ist der Schütze als unclassified einzustufen. Danach erhält er eine vorläufige Klassifikation. Nach dem dritten Wettkampf wird er in die Klassifikationsliste aufgenommen und ab dem dritten Wettkampf hat er eine dauerhafte Klassifikation. Schießt er in den Folgewettkämpfen mindesten zwei Wettkämpfe in der nächst höheren Klasse steigt er in diese auf. Für den Durchschnitt seiner Leistung in der Klassifikationsliste werden jeweils die vier letzten Wettkämpfe berücksichtigt. Das schlechteste Ergebnis wird gestrichen und der Durchschnitt der verbleibenden drei dient der Durchschnittsbildung.
So wird sichergestellt das Schützen mit gleichem Leistungsniveau gegeneinander antreten.